ARCTIC hat für den Sockel 1155 derzeit diverse Kühler im Angebot die sich preislich im unteren Segment einordnen. Im Test haben wir heute den i30, mit dem „i“ im Namen kennzeichnet ARCTIC Cooling Kühler für Intel Prozessoren. Der A30 ist exakt der selbe Kühler nur für die AMD Plattform. Auf der Intel Plattform werden die Sockel 2011, 1155 und 1156 unterstützt, die Kompatibilität ist also etwas begrenzt.
ARCTIC bietet neben CPU Kühlern noch eine breite Palette an Produkten wie PC Gehäuse, Mäuse, Keyboards oder Netzteile im Angebot. Vor ein paar Jahren hat die Firma einen Namenswechsel hingelegt und das Cooling im damaligen Arctic Cooling gestrichen.
Der i30 wurde uns mit freundlicher Unterstützung von ARCTIC zur Verfügung gestellt.
Lieferumfang ARCTIC i30
Der Kühler wird in einer kleinen Box ausgeliefert. In der Box finden sich die benötigten Montagematerialien für die unterstützten Sockel, der Kühler selbst inklusive eines Lüfters, sowie ein kleiner Schuss Wärmeleitpaste. Durch die etwas eigenwillige Montage des Kühlers fällt die Einbauanleitung des etwas länger als bei der Konkurrenz aus.
Werfen wir einen Blick in den Packungsinhalt.
Hier sehen wir den Kühler mit montiertem Lüfter, das Einbaumaterial, die Anleitung, die Wärmeleitpaste und die Kühler Backplate die an der Hinterseite des Motherboards angebracht wird. Am Lieferumfang gibt es für den Preis eigentlich nichts zu meckern. Der mitgelieferte 120mm Lüfter dreht nur mit 1.350 Umdrehungen pro Minute, wir haben es hier also mit einer niedrigeren Umdrehungsgeschwindigkeit zu tun, die sich natürlich positiv auf die Lautstärke auswirkt. Mit einem stärkeren Lüfter kann man mit dem Kühler bessere Ergebnisse erzielen, da der Lüfter selbst austauschbar ist, mehr dazu aber später.
ARCTIC i30 Design
Der i30 verfügt über 4 Heatpipes welche die vom CPU erzeugte Hitze über Lamellen abgibt. Der Lüfter sorgt anschließend für die benötigte Luftzirkulation um die Lamellen schneller abzukühlen. Artic setzt hier also an bereits etablierte Kühlmethoden und geht keine Experimente ein.
Hier sehen wir die Hinterseite des ARTIC i30, die von den 48 Aluminium Lamellen dominiert wird. Der Lüfter kann über die Plastikhalterung an der Vorder und Hinterseite des i30 angebracht werden. Beim Einbau ist es natürlich empfehlenswert die Position des Lüfters so zu wählen, dass der Kühler direkt mit frischer Luft versorgt wird. Hier sehen wir auch das gesleevte 4-Pin Lüfterkabel welches durch seine Farbe recht gut im Gehäuse versteckt werden kann.
Dieses Bild zeigt den Kühlkörper von schräg oben. Was auf dem Bild nicht direkt auffällt ist die Größe des Lüfters der mit 139 x 161 x 100 mm (B x H x T) eine beachtliche Höhe aufweist. Wer ein kleines Gehäuse verwendet, sollte vor dem Kauf ausmessen ob sich der Kühler im Gehäuse überhaupt ausgehen wird.
Hier sehen wir die Unterseite des i30. Auffällig ist hierbei, dass die Hitze des CPUs direkt an die Heatpipes des ARCTIC i30 abgegeben wird. Andere Kühler nehmen die Hitze über einen Kupferblock auf, der die Wärme anschließend an die Heatpipes abgibt.
Wirft man einen Blick auf die Seite unseres Testobjekts, sieht man, dass die Aluminium Lamellen geschlossen sind. Damit wird versucht den vom Lüfter aufgebauten Luftzug durch den kompletten Kühler zu leiten. Im Betrieb funktioniert diese Vorkehrung recht gut.
ARCTIC i30 Einbau
Der Einbau des i30 ist im Vergleich zu anderen Kühlern etwas umständlicher. In unserem Fall haben ihn auf dem Sockel 1155 installiert. Die folgenden Zeilen befassen sich mit dem Einbau des Kühlers.
Bevor der i30 eingebaut werden kann, muss der bestehende Kühler natürlich erst entfernt werden. Danach müsst Ihr eure CPU von den Resten der Wärmeleitpaste befreien und anschließend neue Auftragen. Wie gewohnt sollte man hierbei sehr vorsichtig vorgehen. Zum Auftragen der Paste könnt Ihr z.B. eine EC- Karte verwenden. Die Wärmeleitpaste selbst sollte hierbei sehr dünn aufgetragen werden. In der Einbauanleitung die ARTIC mitliefert wird empfohlen die Paste direkt am Boden des Kühlers aufzutragen. Für den eigentlichen Einbau macht es keinen Unterschied ob die CPU oder der Boden des Kühlers mit Wärmeleitpaste ausgestattet ist.
An der Hinterseite des Motherboards muss die Backplate angebracht werden. Diese verfügt über ein doppelseitiges Klebeband um den späteren Einbau zu vereinfachen. Klebt die Backplate einfach an der Hinterseite eures Motherboards wie hier gezeigt fest!
Anschließend müssen diese kleinen Plastikrohre an der Vorderseite des Motherboards befestigt werden, hierfür liefert ARTIC kleine Klebebänder die man auf den Rohren anbringen muss.
Auf den kleinen Plastikrohren werden jetzt noch die mitgelieferten Schienen montiert. Die Schienen können hier wie auf dem Bild angebracht werden. Wer den Kühler aufgrund einer besseren Belüftung seitlich anbringen will, muss hierfür einfach die Schienen anders anschrauben. Hier hat ARTIC gute Arbeit geleistet, der Einbauvorgang selbst ist aber noch Verbesserungswürdig.
Hat man es soweit geschafft, ist der Einbau auch schon fast fertig. Jetzt muss man nur den Kühler nur noch auf der CPU anbringen. Vorerst sollte man aber sichergehen, dass die Schienen gut mit dem Motherboard verschraubt sind. Sollten hier Schrauben locker sein, hat der Kühler keinen Anpressdruck an die CPU was zu hohen Temperaturen und Beschädigungen führen kann. Vor der Montage müsst Ihr noch die Plastikhalterung des Lüfters abnehmen sonst kommt man nicht gut zu den Schrauben.
Der Kühler selbst wird über zwei Schrauben mit der Halterung verbunden. Das war es auch schon vom Einbau.
ARCTIC i30 Temperaturen
Kommen wir zu dem wohl interessantesten Punkt des Tests, den Temperaturen. Wir testen den Kühler auf einem i5 3570k Ivy Bridge CPU der auf einem ASRock Extreme 4 verbaut wurde. Die Temperaturen lesen wir mit Core Temp aus, auf Volllast bringen wir die CPU mit Prime95 und dem In-place Large FFTs Test. Dieser Test wird 30 Minuten lang durchgeführt und erzeugt die größtmögliche Wärmeentwicklung im CPU. Getestet wird wie immer bei einer Raumtemperatur von 21 C°. Das Test- Setup ist auf einem Benchtable von Phobya aufgebaut, wir arbeiten also in keinem geschlossenen System.
Hier seht Ihr die Vergleichswerte, alle Werte wurden mit dem gleichen Hardware Setup und Testmethoden gemessen.
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Hier die Vergleichstabelle zwischen normaltakt und bei einer Übertaktung auf 4,2 GHz (800MHz). Wir verwenden einen Ivy Bridge CPU, werte können bei anderen CPUs natürlich abweichen.
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Der ARTIC i30 lässt wie man sieht die Konkurrenz in Sachen Kühlung teilweise sehr weit hinter sich. Im Vergleich zum Xilence M604 ist der ARCTIC i30 mit einem 120mm Lüfter ausgestattet, der Aufbau des Kühlers ist auch in einer anderen Größenordnung realisiert. Im Xilence steckt ein 90mm Lüfter der durch die kleinere Größe bei höheren Drehzahlen lauter wird. Nachfolgend die gemessenen Geräuschwerte, hier ist zu beachten, dass wir mit einem offenen System arbeiten, geschlossene Gehäuse führen natürlich zu niedrigeren Dezibel- Werten. Weiters läuft während des Tests das System ganz normal, die Lüfter drehen auf den jeweilig angegebenen Drehzahlen. Gehäuse Lüfter sind hierbei nicht aktiv, einzig ein Lüfter im Netzteil läuft mit, dieser läuft aber sehr niedrig und sollte die Messwerte nicht beeinträchtigen. Gemessen wird in einem Abstand von einem halben Meter zur Lärmquelle. Wir verwenden das BS15 Dezibel Messgerät von Trotec.
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Fazit ARCTIC i30
Im Test überraschte uns der ARCTIC Cooling i30 mit seinen guten Kühlergebnissen. Wie man den Werten entnehmen kann, führt der i30 zum Zeitpunkt des Tests unsere Kühler Datenbank vorerst an. Was uns nicht so sehr gefallen hat, war der Einbau der im Vergleich zu anderen Kühlern dieser Klasse recht umständlich verläuft, auch unterstützt der Kühler nur eine Hand voll Sockel und wird als ganzes in zwei Versionen vertrieben, einmal für die Intel und einmal für die AMD Plattform. Der mitgelieferte Lüfter war uns im Test etwas zu laut, schlägt von der Lautstärke aber trotzdem noch jeden 90mm Lüfter.
Durch die gut gelöste Lüfterhalterung kann man den mitgelieferten Lüfter schnell und einfach auswechseln, von daher hat man also selbst die Möglichkeit auch nach dem Kauf auf einen leiseren Lüfter umzusteigen. Von den erzielten Kühlerwerten macht der i30 eine sehr gute Figur auch die Verarbeitung des Kühlers an sich ist sehr schön realisiert. Die Größe des Kühlers könnte in sehr schmalen Gehäusen zu problemen führen, man sollte sein Gehäuse also zuerst ausmessen und mit den Größenangaben des i30 vergleichen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Bei einem derzeitigen Preis von ungefähr 30 Euro bietet der Kühler eine sehr gute Kühlleistung. Der mitgelieferte Lüfter könnte etwas leiser sein und auch der Einbau etwas intuitiver, trotzdem hat uns der ARCTIC i30 im Test gut gefallen und bietet sich besonders für Leute an, die nicht viel Geld für einen guten Kühler bezahlen wollen.